Rostocker Inspirationen: „Jeder sollte seinen Traum leben können!“ – Im Gespräch mit Dominique Trommer, Chef des „Cado’s“ in der Östlichen Altstadt

Caterina und Dominique vor ihrer Creperie

Idyllisch an der Stadtmauer gelegen, versteckt aber doch zentral, klein aber mit Charme: Das ist das „Cado’s“, Rostocks einzige Crêperie, geführt von Dominique Trommer und seiner Frau Caterina. Jedes Detail, von den selbstgebauten Tischen über die liebevoll arrangierte Fensterdekoration bis hin zur ausgefallenen Speisekarte spiegelt die Begeisterung wieder, mit der die beiden Jungunternehmer jeden Tag ihren Traum leben. „Wir wollten etwas Langlebiges schaffen, etwas Lokales für Locals“, erzählt Dominique Trommer. „Wir haben in meiner alten Heimat Rostock sofort das Potenzial erkannt. Es fehlt noch an kleiner, ausgefallener Gastronomie. Unser Erfolg zeigt, dass in Rostock vieles möglich ist, auch außerhalb der Hotspots.“

Dominique Trommer, der ursprünglich aus Güstrow stammt, hatte es als Koch zunächst auf die Nordseeinsel Sylt verschlagen, wo er seine Frau Caterina kennen lernte. Nach einigen Jahren als Küchenchef fehlt Dominique Trommer die Möglichkeit, selbst kreativ zu kochen und der Kontakt mit den Gästen. Eine erste Idee formt sich, als er aushilfsweise bei einem Bekannten in einer Sylter Crêpes-Bude arbeitet. „Aber wir wollten unseren Horizont erweitern“, holt Dominique Trommer aus, „Wir wollten die Welt kennen lernen, woanders arbeiten und leben.“ Und so verschlug es das junge Paar nach Australien, wo sie gemeinsam auf engstem Raum lebten, arbeiteten und reisten. „Diese Erfahrung hat uns beide tief geprägt. Wir wissen, wie wir unsere Mittel optimal nutzen und können auch aus dem kleinsten Raum etwas Ansprechendes gestalten. Wir können uns auch in der gemeinsamen Arbeit perfekt ergänzen, ich bin der Kreative im kulinarischen Bereich, Cati aber ist die Seele unseres Ladens und kümmert sich um die Organisation und das Ambiente.“

Die Idee, sich bewusst zu beschränken, und dafür auf Frische und hochwertige Produkte zu setzen, nahm nach der Zeit in Australien konkrete Umrisse an. „Ich wollte gern zurück in die Heimat“, erzählt Dominique Trommer, „Und uns hier in Rostock eine Zukunft aufbauen. Trotz Großstadtflair hat man hier den Blick ins Weite, in die Natur, und die Küste ist auch gleich vor der Tür. Für uns die perfekte Verbindung.“

Der Anfang war schwierig. Eine Gastronomie, die ausschließlich Crêpes und Galettes anbietet, gab es in Rostock bis dahin noch nicht, und auch die Suche nach einem geeigneten Lokal erwies sich als langwierig. Die beiden Junggastronomen verfolgten ihr Ziel jedoch hartnäckig und gegen alle Zweifler. „Viele meinten, unser Lokal sei zu klein und zu weit ab von der trubeligen Innenstadt. Wir haben an unserer Vision festgehalten und nun sind alle begeistert von unserem gemütlichen Café, was mit der ruhigen Terrasse und dem Blick auf die Stadtmauer ein einzigartiges Flair hat.“ Auch die Bewohner der östlichen Altstadt haben die Crêperie sofort angenommen. „Wir wurden sehr herzlich aufgenommen und von den Locals sehr unterstützt. Viele haben uns seit unserer Eröffnung im Mai 2015 die Treue gehalten.“ Ihr Traum, sich mit einem kleinen, authentischen Café mit hochwertigen Crêpes in Rostock zu etablieren, wurde wahr. „Wir machen alles selbst, vom Teig bis hin zu den Marmeladen oder der Einrichtung. Jede Woche gibt es neue Specials, bei denen ich mich kreativ ausprobieren kann.“

Menschen, die ebenfalls von einem eigenen Lokal oder Geschäft an der Ostseeküste träumen, rät Dominique Trommer, sich ein gutes Konzept zu überlegen und sich nicht beirren zu lassen. „Mit unserer Geschichte möchte ich andere inspririeren. Jeder sollte seinen Traum leben können!“