„Wer nur auf Formalitäten achtet, schränkt seine Optionen ein“ – Die Geschichte von Tim, Software-Entwickler aus den USA und Paul von hepster

Die Zahl der internationalen Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt in der Region Rostock steigt. Viele Unternehmen zögern, internationale Bewerbende einzustellen; sie befürchten Kommunikationsprobleme mit anderen Mitarbeitenden oder Schwierigkeiten mit Behörden.
Aber mehr und mehr junge Firmen in der Region sehen in den internationalen Fachkräften vor allem das Potenzial und den Mehrwert für das Unternehmen – so wie hepster, ein InsurTech-StartUp aus Rostock. „Wenn ich mir eine Bewerbung anschaue, achte ich vor allem auf gute Qualifikationen und welchen Mehrwert diese Person für das Team bedeuten kann“, erklärt Paul, Leiter des Backend Development bei hepster. „Wir arbeiten in einem internationalen Team mit internationalen Kund*innen. Wer im Einstellungsprozess nur auf Formalitäten achtet, schränkt seine Optionen ein.“ Paul wurde vom Welcome Center Region Rostock über den möglichen Kandidaten Tim, einem Software-Entwickler aus Virginia, informiert und war sofort interessiert. „Tim passt super zu unserem Team“, erzählt Paul, „Für uns ist es von Vorteil, einen Muttersprachler an Bord zu haben. Englisch ist Weltsprache und in unserer Branche vielfach die meistgenutzte Sprache.“ Natürlich kann es auch zu Kommunikationsproblemen im Team kommen. „Unsere Mitarbeitenden haben ein unterschiedliches Sprachniveau im Englischen. Manchmal können daraus Missverständnisse entstehen. Aber da wir in multidisziplinären Teams arbeiten, können sich alle gegenseitig helfen.“
Auch für Tim ist die Arbeit bei hepster ein Glücksfall. Seine Frau erhielt eine Forschungsposition beim Max-Planck-Institut, und so zog die ganze Familie aus Virginia nach Rostock. „Wir hatten viel Unterstützung vom Max-Planck-Institut und dem Welcome Center“, erzählt Tim. „Ich mag Rostock sehr. Die Stadt hat eine tolle Größe und man kann überall mit dem Fahrrad hinfahren. Aber am meisten beeindruckt mich die Kinderbetreuung. Unsere Kita ist einfach wunderbar!“
Ohne die Hilfe vom Max-Planck-Institut und dem Welcome Center wäre es schwierig geworden, sich zurecht zu finden, muss Tim jedoch zugeben. „Es ist sehr kompliziert mit der Sprachbarriere. Viele Dinge sind nur auf Deutsch zu finden, besonders die Internetseiten der Behörden oder Anträge. Wir haben viel Unterstützung gebraucht bis wir verstanden haben, wie alles funktioniert.“
Bei hepster kann Tim nun seine Karriere im Bereich Software-Entwicklung fortsetzen. Er freut sich auf seinen Start im August: „Ich hätte nicht gedacht, dass alles so schnell und unkompliziert funktioniert, als mich das Welcome Center über die Weiterleitung meines Lebenslaufs an hepster informiert hat. Ich freue mich wirklich, dass mir hepster eine Chance gibt. Mir wurde auch seitens der Firma eine Weiterbildung in Deutsch angeboten, was ich sehr aufmerksam finde.“
Die Geschichte von Tim und Paul ist ein großartiges Beispiel dafür, wie Firmen Lösungen für mögliche Schwierigkeiten mit internationalen Mitarbeitenden finden und ihre Fähigkeiten zur Weiterentwicklung nutzen können. Für Tim und seine Familie ist es nun leichter, sich in Rostock zuhause zu fühlen – und die neuen Sprachkenntnisse werden gleich für ein Schwätzchen nach Feierabend mit den neuen Kolleg*innen genutzt.